Charles Michel und Bassirou Diomaye Faye

Hoffnung auf Investoren Senegal will erneuerte Partnerschaft mit EU

Stand: 23.04.2024 11:43 Uhr

Der neue Präsident des Senegal, Faye, hofft auf Investoren. Er wolle die Partnerschaft mit der EU erneuern, sagte er beim Besuch von EU-Ratspräsident Michel. Unter anderem geht es Faye darum, Fischereiabkommen neu zu verhandeln.

Es war der erste Besuch eines Abgesandten der EU im wichtigen westafrikanischen Partnerstaat Senegal nach der Wahl. Erst Anfang dieses Monats hatte dort der jüngste Präsident in der Geschichte seines Landes, der 44-jährige Bassirou Diomaye Faye, sein Amt angetreten.

Zwischen Europa und Senegal bestehe "eine dichte und vielfältige Zusammenarbeit, aber gemeinsam wollen wir eine neu überdachte, erneuerte Partnerschaft", erklärte Faye nach seinem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel wörtlich.

Senegal leidet unter massiver Überfischung

Der Senegalese war mit dem Versprechen angetreten, die Souveränität, also Eigenständigkeit, des aus seiner Sicht zu sehr vom Ausland abhängigen Landes zurückzugewinnen. Insbesondere möchte die neue Regierung Öl- und Gasverträge mit ausländischen Konzernen, aber auch die Fischereiabkommen mit der EU neu verhandeln.

Die Fischerei bildet einen wichtigen Pfeiler der Wirtschaft im Senegal. Allerdings leiden die Küstengebiete unter massiver Überfischung. Michel erklärte, man solle nicht fürchten, auch schwierige Themen anzusprechen, wenn es "Vorteile für beide Seiten" bringe. Er nannte auch ausdrücklich die Fischerei.

Hoffnung auf Investoren

Im Anschluss erläuterte Senegals Präsident noch, dass seine Regierung eine Entwicklung seines Landes "aus innen heraus" verfolge und man dabei insbesondere die Infrastruktur, also Züge, Straßen, Strom- und Telefonleitungen zu stärken gedenke. "Europäische Investoren, die erwiesenermaßen über Fähigkeiten in diesem Bereich verfügen, sind willkommen", sagte Faye.

Für Deutschland und Europa ist der Senegal in Westafrika ein wichtiger Partner, weil sich in der Nachbarschaft viele Staaten, wie Mali, Niger oder Burkina Faso, von der EU abgewendet hatten. Trotz einer politischen Krise kurz vor der jüngsten Präsidentschaftswahl gilt der Senegal als vergleichsweise demokratisch und stabil - und hat anders als einige Länder in der Nachbarschaft auch noch nie einen Militärputsch erlebt.

Karte Senegal mit Dakar

Kai Küstner, NDR, zzt. Nordwestafrika, tagesschau, 23.04.2024 10:46 Uhr